Vom rheinischen Revolutionär zum amerikanischen Innenminister

Carl Schurz

1829-1906
Er hat stets einen klaren Blick für die gesellschaftlichen Verhältnisse gehabt, sie genau analysiert, sich vor Wunschdenken gehütet und im Politischen immer das Mögliche vom Wünschbaren unterschieden."
Uwe Timm, Schriftsteller
Porträt von Carl Schurz als Student in Bonn

Der Freiheitsheld Carl Schurz (1829–1906) ist der berühmteste Sohn Liblars, Erftstadts und des Rhein-Erft-Kreises. Er begann seine erstaunliche Karriere als rheinischer Revolutionär und brachte es bis zum Innenminister der USA. 

Als Bonner Student zählte Schurz 1848 zu den militanten Kämpfern für eine demokratische Revolution im Rheinland, in der Pfalz und in Baden.

Nach Exilstationen in London und Paris gelangte Schurz im Alter von 23 Jahren in die USA und machte dort eine beispiellose Karriere: Er arbeitete als Anwalt und Redakteur, engagierte sich in der Republikanischen Partei gegen die Sklaverei, beriet Abraham Lincoln und verhalf diesem zum Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 1860. Anschließend wurde Schurz Gesandter der USA in Spanien, kämpfte im amerikanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Nordstaaten, wurde 1869 Senator für Missouri und 1877 schließlich US-Innenminister.

Fotografie von Carl Schurz. Fotografiert von Matthew Brady, einem Bürgerkriegschronisten.

Nach seinem Rückzug aus der Politik arbeitete Schurz für Zeitungen wie die Evening Post und Harper‘s Weekly und schrieb seine Lebenserinnerungen. Als er 1906 starb, würdigte Mark Twain seinen Freund in einem bewegenden Nachruf als „Lehrmeister in Staatsbürgerkunde“. Eine Gedenktafel an der Frankfurter Paulskirche ehrt Carl Schurz als „Streiter für Freiheit und Menschenwürde“. 

Der Vorstand des Carl-Schurz-Kreis vor der Carl Schurz Büste auf Schloss Gracht, Liblar

Der 1978 in Erftstadt-Liblar gegründete Carl-Schurz-Kreis e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben und Wirken des in Liblar geborenen deutsch-amerikanischen Staatsmannes zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen.

Die Erstellung dieser Homepage wurde unterstützt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen im Zuge des Förderprogramms Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.